Joderhorn 3035m

Das Wallis ist vordergründig von der Anziehungskraft seiner großen Gipfel, seiner unzähligen Viertausender gekennzeichnet. Doch das Wallis bietet abseits der bekannten Ortschaften, abseits der großen Hütten und Gipfel auch stillere, einsamere Orte, welche in abwechslungsreicher, hochalpiner Landschaft  zum Genuss für Seele und Geist werden können.

Einer dieser Landstriche ist die an den Mattmarkstausee südlich anschließende Region mit den Grenzgipfeln nach Italien. Ein kleinerer Gipfel nach dem anderen reiht sich aneinander. Mit viel Zeit und Lust auf Biwak bzw. einer Übernachtung in einer Biwakschachtel kann hier mehrere Tage in relativer Einsamkeit verbracht werden. Die Ersteigung der Gipfel reicht von einfachem Alpinwandern bis zu mittelschweren kürzeren Klettereien oder kurzen Firnanstiegen wie z.B. auch die auf dieser Seite beschriebene Tour auf das Grünberghorn über seinen N-Rücken.

Der hier beschriebene Zustieg auf das Joderhorn führt von der Staumauer des Mattmarkstausees über den Monte-Moro-Pass zur WNW-Flanke des Joderhorns, welche über einfaches Blockgelände (I) auf den Gipfel führt.

Einzig an der Staumauer und am Monte-Moro-Pass ist mit größerem Rummel zu rechnen, da insbesondere von der italienischen Seite eine Seilbahn bis kurz unter den Pass mit seiner vergoldeten, imposanten Madonnenstatue führt. Der Weg zum Pass und dann weiter zum Joderhorn ist aber ansonsten nicht überlaufen und kann auch gut mit Kindern angegangen werden und so zu einem ersten größeren Gipfelerfolg für diese werden.

Vom Restaurant Mattmark wird zunächst auf die Staumauer gestiegen, weiter dann auf breitem und gut zu gehendem Weg ohne nennenswerte Steigung an der rechten Seeseite entlang, dabei zwei Tunnels passierend, bis an das Ende des Mattmark-Stausees (rechter Hand ist die Distelalp sichtbar). Vom Seeende wird nun in südlicher Richtung auf einem Pfad weiter in Richtung Tälliboden aufgestiegen. Diesen erreicht man auf ca. 2480 m. Der Tälliboden als kleines Schwemmgebiet mit kleineren Wasserläufen und grünen Wiesen lädt als Rastpunkt geradezu ein. Ab dem Tälliboden steilt der Pfad auf und man gelangt über Geröll, Platten und Felsbänder unschwer bis kurz unterhalb des Monte-Moro-Passes. Es empfiehlt sich den Pass selbst erst auf dem Rückweg zu überschreiten, da im Aufstieg direkt in das Geröllfeld unterhalb der WNW-Flanke des Joderhorns gequert werden kann. Bis auf das Geröllplateau unterhalb des Joderhorns sind ca. 3h Gehzeit zu veranschlagen.

Vom Geröllfeld ist die WNW-Flanke des Joderhorns gut einsehbar, welche aus großen, stabilen Felsblöcken besteht. Die Flanke wird nach Belieben erstiegen (I, teilweise leiten Steinmänner den Weg,) und der Gipfel nach ca. 1h erreicht.

Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg, wobei sich vom Geröllplateau ein kurzer Abstecher zum nahe gelegenen  Monte-Moro-Pass mit seiner beeindruckenden Madonnenstatue lohnt.