Nadelhorn 4327 m

Der Höchste des Nadelgrates


Das Nadelhorn bildet mit seinen stattlichen 4327 m Gipfelhöhe den höchsten Punkt des so genannten Nadelgrates. Dieser besteht insgesamt aus vier, sofern man die Lenzspitze noch hinzuzählt, sogar aus fünf Viertausendern. Die Begehung des gesamten Nadelgrates zählt zu den schönsten Grattouren im mittleren Schwierigkeitsbereich in den Walliser Alpen. Dessen Beschreibung ist hier jedoch nicht das Thema, sondern die Besteigung des Nadelhorns als Sologipfel über dessen Normalweg von der Mischabelhütte via Nordostgrat.

Die Begehung ist bei guten Verhältnissen nicht wirklich schwierig, was sich jedoch bei Vereisung, insbesondere in den Gipfelfelsen und den Felsumgehungen im mittleren Gratabschnitt, schnell ändern kann. Dennoch ist das Nadelhorn ein beliebter Viertausender, da der Normalweg einen schönen kombinierten Aufstieg darstellt und die relativ hohe Gipfelhöhe die Besteiger mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Besonders imposant zeigt sich dabei der Dom mit seiner Norflanke und seinem ebenfalls hier beschriebenen Aufstieg über den Festigrat.

Geschenkt bekommt man diesen Gipfel jedoch nicht, da alleine der Aufstieg von Saas Fee zur Mischabelhütte mit über 1500 HM bereits zu den längeren zählt. Auch der Gipfeltag hält nochmals fast 1000 HM bereit, so dass insgesamt 2500 HM Aufstieg zusammen kommen und bei direktem Abstieg vom Gipfel nach Saas Fee das ganze nochmals hinunter.


Nadelhorn NO-Grat (13./14.07.2006)

Talort: Saas Fee 1803 m

 Stützpunkt:

 Mischabelhütte 3340 m

Aufstiegsroute:

 NO-Grat

Abstiegsroute:

 NO-Grat

Gipfelhöhe:

 4327 m

Höhenmeter:

 Saas Fee - Mischabelhütte: 1537 m

 Mischabelhütte - Nadelhorn: 987 m

 Nadelhorn - Saas Fee: 2524 m

Dauer:

 Saas Fee - Mischabelhütte: 4h

 Mischabelhütte - Nadelhorn: 3,5 h

Schwierigkeiten:

 Weniger schwierig, II:

 Gletscher mit Spaltengefahr, Grat zunächst verfirnt, im Gipfelbereich

 geschichteter Fels, jedoch gut griffig (II). Bei Vereisung manchmal etwas heikel!

Kartenmaterial:

 LK 1328 Randa, GOOGLE-MAPS

Wetterinformationen:

 METEO SCHWEIZ, MeteoGroup Schweiz AG

Tourdatum und eigene Zeit:

 13./14.07.2006

Aufstieg:

Saas Fee - Mischabelhütte:           3h 15 min

Mischabelhütte - Nadelhorn:        4h 10 min

 

Abstieg:

Nadelhorn - Saas Fee:                      6h  15 min

Seilschaft:

Dominik Gottlieb, Andreas Brendle

 


Routenbeschreibung

Zunächst steigt man von der Mischabelhütte über Pfadspuren eine Felsrippe bis auf ca. 3600 m hinauf. Ab hier erfolgt der Übertritt auf den Hohbalmgletscher, den man ungefähr auf der Höhenlinie von 3620 m in Richtung des Schneehanges, der zum Windjoch hinaufführt, quert. Achtung: trotz meist guter Spur können auch hier immer wieder Spalten zum Vorschein treten. Anschließend direkt über den recht steilen Schneehang zum Windjoch auf 3850 m. Bis hierher muss ca. 1h einkalkuliert werden.

Direkt vom Windjoch zieht sich anschließend der NO-Grat zum Nadelhorn, der zunächst aus Schnee und Firn besteht und recht breit ist. Mit zunehmendem Fortgang wird dieser schmaler und ist durch kleinere Felsabschnitte durchsetzt. Diese können bei guten Verhältnissen meist westlich umgangen werden, bei Vereisung jedoch mitunter heikel. Anschließend geht der Grat vollständig in Fels über und man folgt diesem (II) bis zum Gipfel. Auch hier ist bei Vereisung erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich, da die Flanke nordwestlich steil abfällt. Vom Windjoch bis zum Gipfel ist je nach Verhältnissen eine Zeitressource von ca. 2,5-3 h einzuplanen.

Abstieg über Aufstiegsroute, wobei ggf. bei sehr guten Firnverhältnissen schon vor dem Windjoch auf den Hohbalmgletscher über einen steilen Schneehang abgestiegen werden kann, was etwas Zeit einspart.


Die Tour in Bildern