Der Claridenstock bildet den dominierenden Gipfel am Klausenpass. Insbesondere seine Nordwand fällt dabei ins Auge. Der Klimwandel macht sich jedoch auch hier deutlich bemerkbar. War früher doch der Anstieg durch diese Nordwand ein beliebter Klassiker, zeigt sich die Wand heutzutage nicht selten mit nur noch wenig Firnauflage.
Doch zum Glück gibt es noch andere Aufstiegsmöglichkeiten, so führt z.B. ein Anstieg von der Claridenhütte über relativ gemäßigte Firnhänge auf den Gipfel.
Etwas rassiger und interessanter ist die hier beschriebene Route über das Iswändli und den Vorgipfel mit finaler Kletterpassage über den W-Grat auf den Hauptgipfel. Als Ausgangspunkt fungiert hier der Klausenpass. Auf knapp 2000 Meter Höhe gelegen ideal, um diesen Anstieg auch als Tagestour unternehmen zu können. Dieser Vorteil hat jedoch auch den kleinen Nachteil, dass man eher selten ganz alleine an diesem Berg unterwegs ist. Jedoch wie immer im Leben ist nicht alles auf einmal zu haben und die Besteigung über diese schöne Route dennoch auf jeden Fall zu empfehlen, da abwechslungsreich und kurzweilig.
Talort: |
Klausenpass (Parkplatz direkt an der Passstraße), (1948 m) |
Stützpunkt: | ------------------------ |
Aufstiegsroute: | Iswändli und W-Grat |
Abstiegsroute: | W-Grat und Iswändli |
Gipfelhöhe: |
3267 m |
Höhenmeter: |
Klausenpass - Claridenstock: 1340 m (aufgrund kurzem Gegenanstieg) |
Dauer: |
Klausenpass - Claridenstock: 4h Claridenstock - Klausenpass: 2,5 h |
Schwierigkeiten: |
WS (kombinierte Firn- und Felstour; Firn bis 40°, II) Das eigentliche Iswändli ist die steilste Passage im Firn, Übergang Vorgipfel Hauptgipfel bei guten Verhältnissen problemlos, W-Grat mit Ketten versichert. Am Iswändli auf Spalten achten. |
Kartenmaterial: |
LK 1193 Tödi, GOOGLE MAPS |
Wetterinformationen: |
MeteoGroup Schweiz AG; METEO Schweiz |
Tourdatum und eigene Zeit: |
19.07.2014 Aufstieg:
Klausenpass- Claridenstock: 4 h
Abstieg:
Claridenstock - Klausenpass: 3 h 20 min
Gesamte Tour: 7 h 20 min |
Seilschaft: |
Dominik Gottlieb, Andreas Brendle |
Direkt von der Kapelle am Klausenpass wird zunächst über einen gut ersichtlichen Pfad in Richtung einer Alphütte aufgestiegen. Von hier aus wird immer weiter dem Weg gefolgt, das Rau Stöckli links und das Chammlihöreli rechts dienen hier als Orientierungshilfen. Das Gelände ist dabei im weiteren Verlauf immer weniger bewachsen und mündet auf ca. 2550 m auf einem Gratrücken. Ab hier immer auf Steinmänner achten, welche einem den weiteren Verlauf bis zum Iswändli markieren. Bis zum Iswändli ist ein Zeitbedarf von ca. 2h einzukalkulieren.
Das nun folgende Iswändli bildet die steilste Stelle im gesamten Routenverlauf, bewegt sich heute aufgund der Abschmelzung noch im Bereich von ca. 40°. Bei guten Firnverhältnissen stellt diese kurze Passage in der Regel keine Schwierigkeiten dar, eine gute Steigeisentechnik vorausgesetzt. Auch ist in diesem Bereich auf Spalten zu achten. Direkt nach dieser Steilstufe flacht das Gelände wieder ab und mündet im Chammlijoch auf 3031 m.
Vom Chammlijoch geht es in östlicher Richtung weiter und man erreicht über einen gemäßigten Firnhang den Vorgipfel. Vom Einstieg ins Iswändli bis zum Vorgipfel bedarf es ca. weiterer 1,5h Gehzeit.
Vom Vorgipfel geht es leicht über felsiges Gelände hinab in den Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel. Linkerhand fällt die Nordwand steil ab. Vom Sattel folgt man schließlich dem Westgrat (II) hinauf zum Gipfel. Dieser Grat ist technisch einfach, insgesamt ein wenig ausgesetzt jedoch gut mit Ketten abgesichert.
Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute.