Von Saas Fee aus fällt der Blick in welche Richtung auch immer stets auf einen Viertausender, so zahlreich und geballt liegen die markanten Gipfel rund um diesen Ort verteilt. Doch einer ragt,
was seine Form betrifft, aus allen heraus, der Alphubel. Anders als die Spitzen von Täschhorn, Dom oder Lenzspitze zeigt der Alphubel im eigentlichen Sinne gar keine solche sondern präsentiert
sich sich von der Saaser Seite als gewaltiger und behäbiger Eis- und Schneeklotz mit einem flachen Gipfelplateau. Auch von der Südseite wirkt er als ein massives Bollwerk, dort jedoch als fast
rein felsige Natur.
Auch unser gewählter Anstieg führt von der Südseite auf den Gipfel. Der Vorteil dieser Route liegt aus meiner Sicht an folgenden Faktoren: zum einen bietet der Zustieg über den SO-Grat etwas mehr
Abwechslung als der recht monotone Anstieg über die Saaser Seite, zum anderen aber ist er übersichtlicher und weist eine etwas geringere Spaltengefahr als die Ostflanke auf.
Als anspruchsvollste Stelle im Gratverlauf ist die so genannte "Eisnase" zu sehen, die Firn bis ca. 40° bietet und sich bei Vereisung als heikel herausstellen kann. In diesem Fall kann es besser
sein in die Ostflanke zu queren und den weiteren Anstieg über den oberen Teil des Normalweges über die Ostflanke fortzusetzen. Im Falle einer solchen Querung ist aber unbedingt auf Eisschlag von
den oberhalb liegenden Séracs zu achten.
Vom Gipfel selbst hat man einen hervorragenden Blick auf den Mischabelgrat, der vom Mischabeljoch zum Täschhorn hinaufführt.
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Direkt von der Täschhütte führt zunächst ein Fußweg eben nach Osten. Hierbei werden sowohl ein großer als auch kleiner Bach überschritten. Anschließend gelangt man in eine Mulde. Im weiteren
Verlauf windet sich der Weg durch größere Felsblöcke und endet auf ca. 3250 m am Alphubelgletscher. Als Orientierung dienen hier die Felsen, die von P. 3510 m herunterkommen, wobei man sich
südlich dieser Felsen befinden muss. Bis hierher sind ca. 1,5 h zu veranschlagen.
Weiter geht es von nun an nur noch über Gletscher und Firn. Zunächst steigt man südlich der oben beschriebenen Felsen und unterhalb des folgenden kleinen Gletscherabbruchs auf. Anschließend
wendet man sich nach links und erreicht über einen steileren Firnhang ein Plateau, das schließlich zum Alphubeljoch auf 3782 m führt. Für diesen Abschnitt sind 2 h einzuplanen.
Sind die Firnverhältnisse gut wird direkt dem SO-Grat gefolgt, der direkt vom Alphubeljoch zum Gipfel führt. Zunächst ist der Grat schmal wird dann aber im oberen Abschnitt immer breiter und
steil (Zone der "Eisnase" bis 40°). Anschließend einfach zum Gipfelplateau des Alphubels. Bei schlechter Sicht ist der höchste Punkt nicht immer einfach zu finden, wobei seit 2010 ein hölzernes
Gipfelkreuz aufgestellt worden ist, was die Sache im Falle schlechten Wetters etwas erleichtern kann.
Abstieg über selbige Route oder alternativ als Überschreitung über die Ostflanke nach Saas Fee.