Alphubel 4206 m

Der Bullige des Saastals


Von Saas Fee aus fällt der Blick in welche Richtung auch immer stets auf einen Viertausender, so zahlreich und geballt liegen die markanten Gipfel rund um diesen Ort verteilt. Doch einer ragt, was seine Form betrifft, aus allen heraus, der Alphubel. Anders als die Spitzen von Täschhorn, Dom oder Lenzspitze zeigt der Alphubel im eigentlichen Sinne gar keine solche sondern präsentiert sich sich von der Saaser Seite als gewaltiger und behäbiger Eis- und Schneeklotz mit einem flachen Gipfelplateau. Auch von der Südseite wirkt er als ein massives Bollwerk, dort jedoch als fast rein felsige Natur.

Auch unser gewählter Anstieg führt von der Südseite auf den Gipfel. Der Vorteil dieser Route liegt aus meiner Sicht an folgenden Faktoren: zum einen bietet der Zustieg über den SO-Grat etwas mehr Abwechslung als der recht monotone Anstieg über die Saaser Seite, zum anderen aber ist er übersichtlicher und weist eine etwas geringere Spaltengefahr als die Ostflanke auf.

Als anspruchsvollste Stelle im Gratverlauf ist die so genannte "Eisnase" zu sehen, die Firn bis ca. 40° bietet und sich bei Vereisung als heikel herausstellen kann. In diesem Fall kann es besser sein in die Ostflanke zu queren und den weiteren Anstieg über den oberen Teil des Normalweges über die Ostflanke fortzusetzen. Im Falle einer solchen Querung ist aber unbedingt auf Eisschlag von den oberhalb liegenden Séracs zu achten.

Vom Gipfel selbst hat man einen hervorragenden Blick auf den Mischabelgrat, der vom Mischabeljoch zum Täschhorn hinaufführt.


Alphubel SO-Grat über die "Eisnase" (16./17.07.2006)


Talort: Täschalp 2214 m

 Stützpunkt:

 Täschhütte 2701 m

Aufstiegsroute:

 SO-Grat

Abstiegsroute:

 SO-Grat

Gipfelhöhe:

 4206 m

Höhenmeter:

 Täschalp - Täschhütte:  487 m

 Täschhütte - Alphubel: 1505 m

 Alphubel - Täschalp: 1992 m

Dauer:

 Täschalp - Täschhütte: 1,5 h

 Täschhütte - Alphubel: 4,5 h

Schwierigkeiten:

 Weniger schwierig, Eis/Firn bis 40°:

 Firngrat zunächst schmal, dann breit und immer steiler werdend ("Eisnase"). Bei

 Vereisung  kann diese Stelle heikel sein, dann evtl. Querung in die Ostflanke

 erwägen.

Kartenmaterial:

 LK 1328 Randa, GOOGLE-MAPS

Wetterinformationen:

 METEO SCHWEIZ, MeteoGroup Schweiz AG

Tourdatum und eigene Zeit:

 16./17.07.2006

Aufstieg:

Täschalp - Täschhütte:           1h 30 min

Täschhütte - Alphubel:           4h 10 min

 

Abstieg:

Alphubel - Täschalp:                3h 45 min

Seilschaft:

Dominik Gottlieb, Andreas Brendle

 

Routenbeschreibung

Direkt von der Täschhütte führt zunächst ein Fußweg eben nach Osten. Hierbei werden sowohl ein großer als auch kleiner Bach überschritten. Anschließend gelangt man in eine Mulde. Im weiteren Verlauf windet sich der Weg durch größere Felsblöcke und endet auf ca. 3250 m am Alphubelgletscher. Als Orientierung dienen hier die Felsen, die von P. 3510 m herunterkommen, wobei man sich südlich dieser Felsen befinden muss. Bis hierher sind ca. 1,5 h zu veranschlagen.

Weiter geht es von nun an nur noch über Gletscher und Firn. Zunächst steigt man südlich der oben beschriebenen Felsen und unterhalb des folgenden kleinen Gletscherabbruchs auf. Anschließend wendet man sich nach links und erreicht über einen steileren Firnhang ein Plateau, das schließlich zum Alphubeljoch auf 3782 m führt. Für diesen Abschnitt sind 2 h einzuplanen.

Sind die Firnverhältnisse gut wird direkt dem SO-Grat gefolgt, der direkt vom Alphubeljoch zum Gipfel führt. Zunächst ist der Grat schmal wird dann aber im oberen Abschnitt immer breiter und steil (Zone der "Eisnase" bis 40°). Anschließend einfach zum Gipfelplateau des Alphubels. Bei schlechter Sicht ist der höchste Punkt nicht immer einfach zu finden, wobei seit 2010 ein hölzernes Gipfelkreuz aufgestellt worden ist, was die Sache im Falle schlechten Wetters etwas erleichtern kann.

Abstieg über selbige Route oder alternativ als Überschreitung über die Ostflanke nach Saas Fee.


Die Tour in Bildern