Allalinhorn 4027 m

Das Allalinhorn gehört mit seinen 4027 m zu den niedrigen Viertausendern und auch von den Schwierigkeiten bietet es überwiegend technisch einfache Anstiege, sieht man vom Nordgrat bzw. der Nordwand einmal ab.

Allerdings existiert der klassische Normalweg von der Längfluh über das Feejoch mittlerweile in seiner ursprünglichen Form nicht mehr, da er vollständig in seinem ersten Teil von Skipisten durchkreuzt worden ist. So lassen sich heutzutage die allermeisten Anwärter für das Allalinhorn mit der Metro-Alpin direkt zum Mittelallalin auf 3460 m fahren, um dann noch  aus eigener Kraft die noch fehlenden Meter auf ihren häufig ersten "4er" aufzusteigen. Insgesamt eine wenig amüsante Unternehmung, um diesen eigentlich von seiner Geometrie schönen Berg zu ersteigen. Nicht selten tummeln sich bis zu über 100 Aspiranten auf diesem "Normalweg" gleichzeitig.

Viel attraktiver hingegen sind die Aufstiege über den SO-Grat, den schon recht schwierigen  Nordgrat oder den landschaftlich schönen und abwechslungsreichen NO-Grat, der auch nachfolgend Gegenstand der Besteigungsbeschreibung ist.

Von der Britanniahütte (3030 m) folgt man zunächst einem Pfad, der abwärts auf den Hohlaubgletscher führt. Auf ca. 2950 m wird der Gletscher betreten. Über diesen wird in südwestlicher Richtung hoch gestiegen, bis nördlich von P. 3105 der eigentliche Hohlaubgrat auf einer waagrechten Geröllschulter erreicht wird.

Anschließend wird dem Gratverlauf weiter gefolgt. Dieser besteht überwiegend aus Schnee sowie einigen Felsen und führt zunächst auf einen breiten Rücken bis zur so genannten Haube (3530 m). Von der Haube wird der nachfolgende Sattel über einen kurzen aber einfachen Abstieg erreicht. Meist ist der eigentliche Weg durch eine gute Spur vorgegeben (bis zum Sattel sind 2 Stunden einzurechnen).

Ab dem Sattel wird dem nun vollständig aus Schnee bestehenden Grat weiter gefolgt, wobei P. 3837 links liegen gelassen wird. Ab hier steilt der Grat deutlich auf und wird auch schmaler. Aus diesem Grund hier vorsichtig gehen, zumal rechter Hand die Nordflanke steil abfällt. Der schmale Firngrat mündet schließlich am markanten Felsriegel (ca. 20 m hoch, II), der aus relativ losen Felsen besteht, aber mit mehreren Bohrhaken gut abgesichert ist.

Gleich zu Beginn des Felsaufschwungs befindet sich ein Ring, an welchem sich gut sichern lässt. Nach Durchstieg des Felsriegels  wird der abschließende Schneegrat erreicht, der unschwierig auf den nahen Gipfel (4027 m) führt (vom Sattel bis zum Gipfel weitere 2 Stunden).

Abstieg über selbige Route zurück oder über den Normalweg der Westflanke bis zum Mittelallalin. Möchte man vom Mittelallalin jedoch ganz ins Tal absteigen, gestaltet sich die Querung des Feegletschers Richtung Längfluh mittlerweile als sehr umständlich bzw. fast unmöglich, da sie genau durch das Sommerskigebiet von Saas Fee führt. Bei unserer Tour sind wir seitlich der Pisten, teilweise auch über abenteuerliches Spaltengelände des Feegletschers über die Längfluh nach Saas-Fee abgestiegen.